Niederlage zum Abschied
Vor Anpfiff stand das Spiel bzw. dessen Ergebnis allerdings im Hintergrund. Unter tosendem Applaus des treuen Feldkircher Publikums wurden einige Spielerinnen vom Vorstand verabschiedet. Mit Valeria Jegenyes geht der Ruhepol der Mannschaft nach vielen erfolgreichen Jahren in Handballpension. Linda Feierle-Scheidbach hängt unter anderem aus gesundheitlichen Gründen die Schuhe an den Nagel. Die Flügelflitzerin verbrachte ihre gesamte Handballkarriere bei den blau-weißen und trug maßgeblich zu den letztjährigen Erfolgen bei. Auch Laura Seipelt-Fasching geht verdient in die Sportpension. Acht Jahre lang war die Tiroler Rückraumshooterin Teil der Montfortstädterinnen und blickt auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurück. Sie bildete mit Elisabeth Vidal außerdem das Kapitänsduo. Mit Kapitänin Vidal beendet eine weitere Eigenbauspielerin ihre Handballkarriere. Als Teammanagerin, Jugendtrainerin und Denkerin und Lenkerin wird sie ein großes Loch in Verein und Mannschaft hinterlassen. Dies gilt auch für Trainer Christoph Bobzin. Zweieinhalb Jahre lang trainierte er die Feldkircher Damen und brachte sie zu Spitzenleistungen. Anika Lunardon hat ihre Karriere schon vor einem Jahr beendet, jedoch konnte coronabedingt keine Verabschiedung vor Publikum stattfinden. Das wurde nun nachgeholt und ihre Herzlichkeit und ihr Kampfgeist wird jedem in Erinnerung bleiben. Auch die langjährigen Torfrauen Kitti Matyas und Piri Bartek wurden in der Halbzeit noch gebührend verabschiedet. Sie waren bis Ende der letzten Saison das ligabeste Torfrauenduo, das Feldkirch jahrelang den Rücken freihielt. Nach den emotionalen Verabschiedungen ging es am Parkett allerdings heiß her. Feldkirch startete gut und ging schnell mit 5:2 in Führung. Atzgersdorf ließ sich allerdings nicht lange bitten und glich zum 9:9 aus. In einer hart geführten Partie konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen und somit ging es mit einem 15:14 in die Pause.
Die Feldkircher Damen warfen alles in die Waagschale, denn mit einem Punktgewinn würde man im Halbfinale stehen und wäre nicht auf Schützenhilfe aus Dornbirn angewiesen. Nach Seitenwechsel fiel drei Minuten lang kein Tor, ehe die Gäste aus Wien ausgleichen konnten. Die blau-weißen Damen konnten allerdings wieder auf +2 stellen, mussten aber immer wieder den Ausgleich hinnehmen. In der 55. Minute war immer noch keine Vorentscheidung gefallen aber binnen drei Minuten konnte sich Atzgersdorf einen zwei Tore Vorsprung erarbeiten. Ein schnelles Tor der Feldkircherinnen ließ noch einmal Hoffnung aufkommen, jedoch war das Glück diesmal nicht auf Seiten der Hausherrinnen. Am Ende verabschieden sie sich mit einer 26:29 Niederlage in die Sommerpause und beenden die Saison auf dem sehr guten 5. Tabellenrang.
Stimmen zum Spiel:
Christoph Bobzin: „Wir haben heute noch einmal alles versucht und wurden leider, wie letzte Saison, nicht für unsere Mühen belohnt. Am Ende fehlt nicht viel auf das Halbfinalticket aber es hat nicht sollen sein. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Was sie mit diesem winzigen Kader heuer geleistet haben ist eigentlich unmenschlich. Ich ziehe meinen Hut.“
Katja Rauter: „Wir wollten diese zwei Punkte und ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen. Leider konnten wir uns für diese super Saison nicht mit einem Halbfinalplatz belohnen aber wir haben alles versucht und können sehr stolz auf uns sein.“ Es spielten: Rauter, Kara, Simmerle;
Vidal 12/2, Seipelt-Fasching 5/1, Hanslik 4, Jegenyes 3, Feierle-Scheidbach J. 2, Rederer, Längle, Jakob, Nussbaumer, Hartl, Nosch, Karadinovic, Alibegovic.